Alkohol am Arbeitsplatz

  • Hallo Kollegen,



    zuerst einmal: ich kenne natürlich die BGV C7. 0,0 Promille vor und während der Arbeit.



    Ich hatte letzte Woche das Problem und würde gerne erfahren wie es in anderen Betrieben in der Praxis gehändelt wird.


    Der MA wurde vom Auftraggeber vom Arbeitsplatz entfernt, wegen Alkoholfahne( 1.Arbeitstag).


    Ich lies den MA zu mir kommen, die Fahne war klar zu riechen.


    MA zur Personalabteilung, wurde sofort gekündigt.


    Jetzt meine Fragen: ich hatte schon mal das Problem. Da kam dann die Ausrede, ich habe mich mit Pinimenthol eingerieben. Ein Kollege und ich konnten das damals nicht eindeutig widerlegen. Es roch nach Kräutern. Letztlich war es aber doch so, wie wir nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erfuhren.


    Wie sprecht ihr Kollegen, MA an? Wie handhabt der Betrieb dieses Problem bei langjährigen Mitarbeitern?


    Danke im Voraus für Eure Beiträge.



    Gruß und ruhige Schicht.




    hmoerser

  • @
    Also ich hatte heute auch wieder Alkohol am Arbeitsplatz...
    Mehrere Flaschen Bier aus einer Geburtstagsrunde warteten auf die Besitzer...
    (Ich hab meine nach Feierabend verschüttet...)


    Da selbst der Chef mit Zahnproblem manchmal morgends mit Kaugummi kommt... echt schwer...
    Ich würde nicht von einmal auf immer schließen.
    Manchmal streikt auch die Leber...
    Ich würde blasen lassen!
    Das ist eindeutig.

  • Nicht ganz einfaches Thema... auch und vor allem dann, wenn es um eine mögliche Kündigung geht, insbesondere bei Mitarbeitern, die bereits länger als ein paar Tage im Unternehmen sind... wenn hier ggf. dann noch die Sucht eine Rolle spielt, wirds nicht einfacher... als Beispiel sei hier mal die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers erwähnt...


    ...eine Kündigung kann auch nach hinten los gehen... nicht immer sind diese gerechtfertigt... trotz bestehenden Alkoholverbots... Urteile liefert google...


    Auch interessant: Verhaltensbedingte Kündigung:
    "Konsumiert der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz regelmäßig Alkohol oder erscheint alkoholisiert zur Arbeit, kommt eine verhaltensbedingte Kündigung nur in Betracht, wenn der Arbeitnehmer nicht alkoholabhängig ist. Alkoholabhängigkeit stellt eine Krankheit dar, die auch arbeitsrechtlich nicht anders beurteilt wird. Eine Kündigung richtet sich nach den Voraussetzungen der personenbedingten Kündigung."


    und dann weiter bei der personenbedingten Kündigung... der ganze Mist mit Krankheit, Zukunftsprognose usw... und schließlich:
    "Der Arbeitgeber muss dem Arbeitnehmer die Gelegenheit zur Teilnahme an einer Therapie geben."

    Quelle:
    http://www.juraforum.de/lexiko…bedingte%20K%C3%BCndigung

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • @
    Bei denen, die am ersten Tag mit Fahne kommen sind wir uns einig...
    Bei allen anderen gibt es viele Faktoren..
    Ein gaaaaaaanz großer ist der AG selber...
    No go auf Dauer ist aber auch klar...

  • selbstredend...


    ich wollte nur verdeutlichen, dass Alkohol am Arbeitsplatz trotz Verbots nicht immer zwangsläufig die Kündigung zur Folge hat oder haben kann...


    wie gesagt, ist ein schwieriges Thema...

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat von Faultier

    Ich würde blasen lassen!


    Ja, ich auch.
    Ganz unbedingt sogar! :D


    Aber mal ehrlich:
    Ich kann schon verstehen, dass dieser Job fuer manche nur im Suff zu ertragen ist.


    Solange die Kollegen ihren Dienst ordentlich verrichten und es nicht zu offensichtlich ist, wuerde ich meine Kollegen gar nicht darauf ansprechen - und beim Chef petzen gehen, wuerde ich auch nicht.
    Wenn es jedoch nicht zu uebersehen ist, geht es natuerlich gar nicht anders.


    Kann mich nicht daran erinnern, dass in meiner Firma jemals ein Mitarbeiter wegen seiner Alkoholprobleme gekuendigt wurde. Das gehoert wohl zu den Abstrichen die man machen muss, wenn man den Bodensatz der Gesellschaft fuer ganz kleines Geld beschaeftigt.

    "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
    Benjamin Franklin

  • @
    Das ist wohl der großte Bockmist den ich je gehört habe.
    Wie kommt es nur das wir nicht alle saufen?


    Das Problem des Alkoholikers ist wohl kaum der Job,sondern eher der Alkohol an sich.
    Ich kenne solche Kollegen auch..oh ja. Null Verständnis für,sorry.


    Sie gefärden durch ihre Sucht nicht nur ihren Arbeitsplatz sondern unter Umständen das ganze Objekt.
    Und ich würde ungern ein Objekt verlieren weil ein "Kollege" gefrustet zur Pulle greift.
    Davon das der Mann automatisch unzuverlässig ist,wollen wir mal gar nicht reden.


    Das Thema mit dem "petzen" hatten wir auch schon mal.


    http://www.securitytreff.de/vi…313&highlight=alkoholiker

    Leidenschaftlicher Skeptiker und alles-in-Frage-Steller


    Optimisten sind Träumer! Deshalb behalten die Pessimisten auch immer recht!

  • Zitat von Trapper

    Wie kommt es nur das wir nicht alle saufen?


    Tja, das frage ich mich auch.
    Ist vermutlich reine Selbstbeherrschung...


    Zitat von Trapper

    Sie gefärden durch ihre Sucht nicht nur ihren Arbeitsplatz sondern unter Umständen das ganze Objekt.
    Und ich würde ungern ein Objekt verlieren weil ein "Kollege" gefrustet zur Pulle greift.


    Ja klar. So einfach ist das.


    Ich arbeite seit rund 20 Jahren in diesem Gewerbe.
    Mir ist aus dieser Zeit kein einziger Fall bekannt, in dem ein Auftrag wegen eines alkoholisierten Kollegen verloren gegangen ist. Kein einziger in 20 Jahren! Dafuer habe ich schon mehrfach erlebt, wie schlecht ausgebildete, unmotivierte und mies bezahlte Kollegen - die nicht zur Flasche gegriffen haben - den Verlust eines Auftrages verschuldet haben.


    Zitat von Trapper

    Davon das der Mann automatisch unzuverlässig ist,wollen wir mal gar nicht reden.


    Das ist wohl der groesste Bockmist den ICH je gehört habe...

    "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
    Benjamin Franklin

  • Zitat von Wachfuzzy

    Das ist wohl der groesste Bockmist den ICH je gehört habe...


    Kommt auf den Moment an - wenn jemand mit 1,3 bar auf dem Kessel vor mir steht, IST er unzuverlässig - er hält sich nicht an die (gesetzlichen) Vorgaben.


    Ob es eine grundsätzliche Unzuverlässigkeit darstellt, steht auf dem anderen Blatt.


    Ich vertrete die Meinung, dass Alkoholiker während ihres Krankheitsbildes definitiv unzuverlässig sind und in dem Gewerbe nichts, aber auch gar nichts zu suchen haben.


    Wenn jemand denkt, er könne mit Restpegel zum Dienst erscheinen, sollte man mal prüfen, ob der Kollege noch alle Nadeln an der Tanne hat.


    Je nach Objekt/Einsatz gefährdet er zuerst sich, dann aber vielleicht noch etliche Dritte.


    Es hat seinen Grund, warum Alk und Sicherheit genauso wenig zusammenpassen wie Alk und Autofahren...

  • Das ist schwierig mit dem ansprechen der betroffenen Kollegen !
    Ich persönlich würde unter 4 Augen ein klärendes Gespräch suchen und dem Kollegen meine Hilfe anbieten !
    Dann Ihm anbieten zusammen den AG aufzusuchen um sein A-Problem zu lösen.
    Bei uns gab es mal so ein Problem und ein älterer Kollege hat nach einer Entziehungskur wieder normal gearbeitet mit Hilfestellung des Chefs zur Kur.


    MfG der *wachmann*

    Vergib Deinem Feind aber vergiss nie seinen Namen !

  • Zitat von Wachfuzzy

    Solange die Kollegen ihren Dienst ordentlich verrichten und es nicht zu offensichtlich ist, wuerde ich meine Kollegen gar nicht darauf ansprechen - und beim Chef petzen gehen, wuerde ich auch nicht.


    :shock:



    Wenn es hart auf hart kommt gilt die Treuepflicht dem Arbeitgeber und nicht dem Kollegen. Auch aus diesem Grund gibt es für Alkohol keine Entschuldigung.


    Ich hatte diese Situation als Auszubildender während einer einmaligen Einweisung einem sensiblem Objekt mit einem vermutlich alkoholisiertem Hundeführer, jedoch ohne Ausfallerscheinungen. Da ich die Kollegen auf dem Objekt nicht kannte traute ich mir ein 4-Augen Gespräch nicht zu. Mein Lösung Anruf in der Einsatzzentrale, diese schickte einen Kontrollinspektor samt Alcotest, der den Verdacht bestätigte und den Kollegen samt Hund nach Hause schickte.


    Da dieser Hundeführer bei einem Nachunternehmer beschäftigt war, war die Konsequenz, dass diese Firma überhaupt keinen Auftrag mehr vom Hauptauftraggeber bekommen hat. Die Firma hat 14 Tage später Insolvenz angemeldet, die allerdings durch erneute Verhandlungen mit dem Hauptauftraggeber abgewendet wurde.


    mfg


    Tom

    "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave."


    Aristoteles

  • Hallo,


    um ein von Jesus geprägtes Bibelzitat zu verwenden............


    Zitat


    ....wer frei sei von Schuld......der werfe den ersten Stein............................ 8) .


    Das dürfte aber auf niemanden zutreffen............:)


    Entscheidend ist das Know-How der Person.........dazu mal ein Sachstandsbericht.........
    In Bayern zum B. war es bis Mitte der 1980er-Jahre "Usus" das bei der Deutschen Bundesbahn in den Kantinen für
    Eisenbahner im Dienst spezielle Tische reserviert waren........dort wurde lustig Bier ( a Maass halt) konsumiert zum Mittagessen oder Frühstück........trotzdem Lief der Betrieb dort genauso reibungslos wie in der übrigen BRD.............


    der entscheidende Faktor ist halt nun einmal,das man seinen JOB kann............

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • sorry, aber ich kann diese diskussion nicht nachvollziehen.


    - in unserem gewerbe gilt nüchternheit.....basta!


    - alkoholismus ist hier keine entschuldigung, es ist eine krankheit, die behandelt werden muss und so dem an ermöglicht wird,
    wieder am geregelten berufsleben teil zu nehmen.


    alles andere ist argumentativ irrelevant.


    ich habe kein verständnis für alkohol während der arbeit und dies in KEINEM gewerbe! schon mal überlegt, dass wenn durch einen alkoholisierten kollegen etwas gravierendes passiert, dass dies die existenz eines unternehmens und so mit alle arbeitsplätze gefährden kann?




    ricon

  • Korrekt ricon.
    Ist eben immer das selbe. Genauso wie die Diskussionen das Gaspistolen für Securitys im Notfall ne geile Sache sind.
    Es ist eben verboten und somit undiskutabel.


    Gruß,
    Trapper

    Leidenschaftlicher Skeptiker und alles-in-Frage-Steller


    Optimisten sind Träumer! Deshalb behalten die Pessimisten auch immer recht!

  • Ist und bleibt eben immer so eine Sache...


    Grundsätzlich gebe ich euch natürlich Recht, Alkohol und Dienst passt schlichtweg nicht zusammen... egal in welchem Bereich...
    Dennoch gibt es immer wieder Kollegen (ja, ich nenne die bewusst so), die schlichtweg süchtig sind oder langsam zum Süchtigen werden... und daher irgendwann (meist schleichend) immer ein gewisses Grundlevel haben...


    Wer - ohne süchtig zu sein (was ja ohnehin zunächst niemals eingestanden wird von den Betroffenen) - kurz vor oder gar während seinem Dienst Alkohol trinkt (Geburtstagsbier zu Schichtende oder dergleichen mal ausgenommen), dem ist nicht zu helfen. Da sag ich nur "selbst schuld".


    Aber wer ausser dem Alkoholkranken macht so etwas? Das ist und bleibt wohl die absolute Ausnahme, Marke "Schlichtweg Dumm" eben...
    Und dem Alkoholkranken einfach kündigen ist halt grundsätzlich (Probezeit etc. mal ausgenommen) nicht so einfach möglich - und sollte das bei einem Kollegen in meinem Einflussbereich passieren, werde ich sämtliche mir zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um ihm zu helfen seinen Arbeitsplatz zu behalten.
    Vom Dienst entfernen ja - freistellen sozusagen, solange das Problem besteht. Bestenfalls mit AU-Bescheinigung vom Arzt natürlich. Aber kündigen? Kommt drauf an...


    ...was allerdings auch nicht ausschließt, dass ich zum Schutze des Arbeitsplatzes von mir und den restlichen Kollegen ggf. auch zum Chef gehen und ihn von einem bestehenden Problem unterrichten würde - nämlich dann, wenn der betreffende Kollege nach einem direkten 4-Augen-Gespräch kein Einsehen zeigt und sich bzgl. seiner Krankheit nicht helfen lassen will.


    Ein direktes Gespräch wirkt oft Wunder - so geschehen bei einem meiner vorherigen Arbeitgeber. Langjähriger Mitarbeiter, immer zuverlässig... allerdings auch immer öfter mit Fahne... und was in der Thermoskanne war, konnte man auch so langsam erahnen... also mal angesprochen und die möglichen Folgen erläutert... der Kollege sah ein, dass er ein Problem hat, lies sich ablösen und ging tags darauf direkt zum Arzt... anschließend Entgiftung und Therapie, und er war danach noch lange ein zuverlässiger Mitarbeiter des Unternehmens...

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat

    ...was allerdings auch nicht ausschließt, dass ich zum Schutze des Arbeitsplatzes von mir und den restlichen Kollegen ggf. auch zum Chef gehen und ihn von einem bestehenden Problem unterrichten würde - nämlich dann, wenn der betreffende Kollege nach einem direkten 4-Augen-Gespräch kein Einsehen zeigt und sich bzgl. seiner Krankheit nicht helfen lassen will.


    Genau darauf läuft es doch hinaus.


    Kollegen welche alkokrank waren und Einsicht zeigten,hatte ich allerdings noch nicht.
    Im Gegenteil. Wüste Beschimpfungen,abstreiten des Offensichtlichen sowie eine absolute Scheißegaleinstellung zu diesem Problem und den Sorgen der Kollegen, kenne ich leider sehr wohl. :? :cry:


    Schön wenn sich manche helfen lassen wollen. Finde ich sogar sehr gut.

    Leidenschaftlicher Skeptiker und alles-in-Frage-Steller


    Optimisten sind Träumer! Deshalb behalten die Pessimisten auch immer recht!

  • Danke liebe Kolleginnen und Kollegen für die guten Beiträge.


    Mir ging es auch darum, wie es bei Euch in den Betrieben in der Praxis gehandhabt wird.


    "Blasen lassen", dazu kann man niemanden zwingen. Nur "freiwillig".(Bist Du einverstanden, einen Alkotest durchzuführen?)


    Ich habe leider auch die Erfahrung gemacht, dass zuersteinmal alles geleugnet wird, so nach dem Motto, erstmal widersprechen,
    mal sehen was dann passiert, vielleicht bricht der Vorgesetzte ja das Gespräch ab und alles läuft wie bisher.


    Erst wenn es gar nicht mehr geht, dann wird es zugegeben.



    Gruß



    hmoerser

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.