Seriöse Firmen

    • Erster Beitrag

    Servus,


    lang ists her, dass ich einen Thread hier im Forum gestartet hatte...

    Nun ja, ich habe mein erstes Lehrjahr erfolgreich überstanden.

    Ich hätte auch eine ganz konkrete Frage, in welchen Unternehmen wart Ihr tätig, die Ihr mit gutem Gewissen als seriös deklarieren könnt?

    Meint Ihr, dass es sinnvoller ist in einem großen oder eher kleinerem Familienbetrieb tätig zu sein?

    Was meint Ihr zu konkreten Beispielen, wie z. B. die Bahn oder ISS? :)

  • Wenn dies auch nicht für alle Unternehmen gilt, so m.E. doch für die Mehrzahl:

    Das Sicherheitsgewerbe ist eine pure und stetige Verarschung von Mitarbeitern. Auch wenn ein Teil der Mitarbeiter daran nicht ganz unbeteiligt ist.

    Allerdings wird es den unseriösen Arbeitgebern doch sehr leicht gemacht. Ich habe Kollegen, die können eine Lohnabrechnung nicht prüfen. Sie kennen die Regeln zu Pausen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaubsentgeld usw. nicht im geringsten. Zu 100% kenne ich die Regeln selber noch nicht. Aber ich arbeite dran. Ende September werde ich auf einem neuen Level hinsichtlich Urlaubsentgelt sein.


    Die Tarifverträge sind zum Teil eine willkommene Einladung an unseriöse Unternehmen. Bestimmte Feinheiten sind in vielerlei Hinsicht überhaupt nicht aufgeführt. Somit haben Arbeitgeber einen großen Ermessungsspielraum, an dem z.B. Verdi nicht ganz unschuldig ist.

    Sicherlich befindet sich Verdi in einem Dilemma. Wenn Verdi in den Tarifverträgen alle Unklarheiten bis ins kleinste Detail aufführt, dann können sich die Mitarbeiter selber helfen. Aber Verdi braucht nun mal ahnungslose Beschäftigte, um diesen helfen zu können. Wer kein Gewerkschaftsmitglied ist und hinsichtlich der Arbeitsbedingungen wenig Ahnung hat, der kann zum Freiwild für Arbeitgeber werden.


    Am 1. August 2022 wird sich nicht nur im Sicherheitsgewerbe bezüglich Arbeitsverträgen auf Veranlassung der EU einiges ändern. In Deutschland wird dies mit 2 Jahren Verspätung umgesetzt.

    Dabei wird es nicht bleiben.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Guten Morgen an alle,


    mich freuts, eine kleine Diskussion innerhalb des Forums angeregt haben zu können, zumal dann immerhin ein bisschen was los ist.


    Ich hätte gleich eine weitere Frage,

    ich kann mir nichts unter internem Werkschutz vorstellen, obwohl ich in einem der bekanntesten Automobilhersteller in Bayern tätig bin und die einen internen Werkschutz/Standortsicherheit haben. Leider hatte ich mit dem internen nicht sonderlich viele Berührungspunkte bis dato.

    Was sind Ihre Aufgaben? Wozu sind Sie da, wenn wir da sind? Weshalb sind wir hier, wenn die da sind?

    Bis auf, dass wir weniger Kosten ist mir so persönlich nichts eingefallen...

  • Vorneweg: Ich weiss es nicht.


    Bis auf, dass wir weniger Kosten


    Das wird ziemlich sicher der Hauptgrund sein.


    Ich vermute, dass im internen Werksschutz zum einen Leute beschäftigt sind, die nicht gekündigt werden können. D.h. wenn jemand von denen die Firma verlässt oder in den Ruhestand geht, wird im Gegenzug ein externer und vermutlich günstigerer Mitarbeiter für die Tätigkeit eingesetzt. Ein Mitarbeiter, der dem IG Metall Tarifvertrag unterliegt, ist deutlich teurer als einer, der nach einem Tarifvertrag der Sicherheitsbranche entlohnt wird.


    Außerdem könnte es bei einem Automobilhersteller Bereiche geben, in denen ein interner Werksschutz im Rahmen des Geheimschutzes gegenüber externen Dienstleistern bevorzugt wird. Prädestiniert sind da so Bereiche wie Entwicklungsabteilung und Prototypenbau, während für "normale" Sicherheitstätigkeiten an anderen, weniger kritischen Stellen auch Externe eingesetzt werden können.


    Dass Du bisher wenig Berührungspunkte mit den Kollegen hattest, unterstützt die Vermutung, das die für einen eigenen Bereich zuständig sind, der von Euch getrennt ist.


    Aber wie gesagt, das sind nur Vermutungen aus der Ferne.

  • Ich vermute, dass im internen Werksschutz zum einen Leute beschäftigt sind, die nicht gekündigt werden können. D.h. wenn jemand von denen die Firma verlässt oder in den Ruhestand geht, wird im Gegenzug ein externer und vermutlich günstigerer Mitarbeiter für die Tätigkeit eingesetzt. Ein Mitarbeiter, der dem IG Metall Tarifvertrag unterliegt, ist deutlich teurer als einer, der nach einem Tarifvertrag der Sicherheitsbranche entlohnt wird.

    Das habe ich auch mal so mitbekommen, dass Leute die nicht mehr in der Lage dazu sind z. B. am Band zu arbeiten, einfach in den Werkschutz geschoben werden. Das mit dem IG Metall Vertrag, kann ich so bestätigen.


    Nun finde ich es aber durchaus interessant, dass solche Personen in den Werkschutz geschoben werden, die im Prinzip nichts von "Sicherheit" wissen. Wir haben in der BS durch unseren Meister in SiD gelernt, dass man weder eine Unterrichtung noch sonst eine andere Qualifikation benötigt, wenn man im internen WS ist und nur die eigenen Objekte betreut.


    In wie fern könnte man dann die Sicherheit in die Hände von "SiMa" geben, die nicht mal unterrichtet sind und somit auch kein Basiswissen, besitzen?


    Ich meine, der Konzern stellt grundsätzlich niemanden externes, fest ein.

    Wieso sagt man denn nicht, dass man Qualifizierte Fachkräfte diese Tätigkeiten ausüben lässt?


    Schließlich würde ich auch nicht wollen, dass ein Dachdecker einen medizinischen Eingriff bei mir vornimmt. :P



    Außerdem könnte es bei einem Automobilhersteller Bereiche geben, in denen ein interner Werksschutz im Rahmen des Geheimschutzes gegenüber externen Dienstleistern bevorzugt wird. Prädestiniert sind da so Bereiche wie Entwicklungsabteilung und Prototypenbau, während für "normale" Sicherheitstätigkeiten an anderen, weniger kritischen Stellen auch Externe eingesetzt werden können.

    Nun ja, der Punkt ergibt Sinn. Nur ist da die Sache, dass wir als externe im Prinzip überall einen Zugang haben und mal abgesehen davon, auch in den Hochsicherheitsabteilungen, tätig sind. Somit wäre dieser Punkt auch komplett ausgeschlossen.


    Dass Du bisher wenig Berührungspunkte mit den Kollegen hattest, unterstützt die Vermutung, das die für einen eigenen Bereich zuständig sind, der von Euch getrennt ist.

    Hin und wieder lassen die sich mal Blicken irgendwo, ich habe nur bis her mit keinem gesprochen.

    Zumal finde ich es sehr interessant, wovor eigentlich meine externen Kollegen so Angst vor dem internen hat? Ich meine was gibt es denn da zu fürchten?


    Nach meiner Information, haben die einen gewissen Status. Nur finde ich das aber nicht sonderlich korrekt, wenn ich mir überlege, dass sie nicht mal Unterrichtet sind. :/

  • Nun finde ich es aber durchaus interessant, dass solche Personen in den Werkschutz geschoben werden, die im Prinzip nichts von "Sicherheit" wissen. Wir haben in der BS durch unseren Meister in SiD gelernt, dass man weder eine Unterrichtung noch sonst eine andere Qualifikation benötigt, wenn man im internen WS ist und nur die eigenen Objekte betreut.


    In wie fern könnte man dann die Sicherheit in die Hände von "SiMa" geben, die nicht mal unterrichtet sind und somit auch kein Basiswissen, besitzen?

    In einem IG Metall Betrieb mit Betriebsrat kann ich es mir fast nicht vorstellen, dass bei so einem Tätigkeitswechsel keine Aus- und Fortbildung erfolgt.


    Dass da am Ende vielleicht kein offizielles §34a-Zertifikat vergeben wird, mag sein. So komplett ohne Vorbildung wird man aber vermutlich nicht eingesetzt, auch wenn das gesetzlich nicht verpflichtend wäre.


    Wobei die tatsächliche Tätigkeit ("Sicherheit" oder "nur Empfang ohne Sicherheitselemente") sicher auch noch eine Rolle spielt.

  • In einem IG Metall Betrieb mit Betriebsrat kann ich es mir fast nicht vorstellen, dass bei so einem Tätigkeitswechsel keine Aus- und Fortbildung erfolgt.

    Das kann durchaus angeboten werden, nun gibt es aber durch den Gesetzgeber keinen Zwang dazu. In wie fern, wäre ich dann gezwungen dazu? Gar nicht.


    Ich habe mich kurzerhand mal erkundigt und habe festgestellt, dass es von der IGM keinen Passus dazu gibt. Das solche "Lehrgänge" angeboten werden. (kann sein, dass es einfach nur nicht in der Homepage von denen hinterlegt ist und die doch solche Lehrgänge anbieten)


    Was solls, bleibt wohl nichts anderes als dies zu akzeptieren. ?(

  • dass es von der IGM keinen Passus dazu gibt. Das solche "Lehrgänge" angeboten werden.

    Achtung: IG Metall und Betriebsrat sind nicht das Gleiche. Die IG Metall ist eine Gewerkschaft.

    Der Betriebsrat setzt sich aus gewählten Mitarbeitern zusammen, die auch Mitglied in einer Gewerkschaft sein können, aber nicht müssen.


    Im Betrieb entscheidet der Betriebsrat, die IG Metall bietet nur eine Organisationsplattform und fachliche (und ggf. monetäre) Unterstützung sowie Verhandlungsmasse.


    In wie fern, wäre ich dann gezwungen dazu? Gar nicht.

    Der Betriebsrat zwingt den Arbeitgeber zu so einigen Dingen, die für ihn primär Kosten und Aufwand bedeuten. Grade bei Großkonzernen hat der Betriebsrat oft eine recht dominante Stellung und Mitglieder von Betriebsräten sitzen z.B. als Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten der Konzerne (inwieweit sie da dann auf geschäftskritische Entscheidungen Einfluss haben, ist wieder eine andere Geschichte...).

    Hier kommt dann die IG Metall in's Spiel - je höher der Organisationsgrad der Mitarbeiter eines Konzerns in einer großen und entsprechend verhandlungsstarken Gewerkschaft ist, umso dominanter kann der Betriebsrat auftreten.


    Es kann also gut sein, dass der Betriebsrat bei solchen Versetzungen oder bei externen Vergaben von vorher intern erbrachten Dienstleistungen Forderungen bezüglich der Mitarbeiterqualifikation stellt und (mit) dafür sorgt, dass dafür entsprechende Gelder zur Verfügung gestellt werden. Das ist für den Arbeitgeber dann oft das kleinere Übel.


    Wenn solche Gelder zur Verfügung stehen, dann können z.B. auch externe Dienstleister mit diesen Aus- und Fortbildungen beauftragt werden. Entweder als In-House-Schulungen oder als externe Maßnahmen, zu denen Mitarbeiter geschickt werden. Beides habe ich schon erlebt, selber gefordert und durchgesetzt (wenn auch damals nicht im Bereich Sicherheit).

  • Das habe ich auch mal so mitbekommen, dass Leute die nicht mehr in der Lage dazu sind z. B. am Band zu arbeiten, einfach in den Werkschutz geschoben werden. Das mit dem IG Metall Vertrag, kann ich so bestätigen.

    Aus meinen Erfahrungen bei BMW München, Werk 1 und den Ford-Werken in Köln:

    Mitarbeiter mit gesundheitlichen Einschränkungen werden in die Poststelle und ins Archiv abgeschoben.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Aus meinen Erfahrungen bei BMW München, Werk 1 und den Ford-Werken in Köln:

    Mitarbeiter mit gesundheitlichen Einschränkungen werden in die Poststelle und ins Archiv abgeschoben.

    Das ist ja mal eine explizite Aussage.

    Dazu kann ich leider nicht viel sagen. ^^

  • Bitte die Sk oder Unterrichtung nach 34a nicht mit einer Qualifikation oder gar qualifizierte Fachkräfte verwechseln.

    Das sind nur gewerberechtliche Zugangsvoraussetzungen und das absolute Minimum, damit das Gewerbeamt die MA zulässt.


    Von Compliance-, Awareness- oder IT-Kompetenzen sind die allermeisten weit entfernt und nach 2 Jahren ist Fachwissen jenseits des eigenen täglichen Arbeitsbereich selten mehr als bedingt vorhanden.


    Ich kenn es so, dass der Werkschutz bisher fast immer von externen übernommen wird, aber das wird sich m. M. ändern

    .

    Corporate Security and Safety kümmern sich eher um Prozessstrukturierung, Compliance, KVP,

    Ermittlungsdienst, administrieren des externen Werkschutz, Penetrationstests, Backgroundrecherche von Unternehmen, Mitarbeitern und Bewerbern, Business Continuity, Riskmanagement, betriebliches Notfallmanagement, Arbeitssicherheit, Brandschutz, Datenschutz und Sicherheit, IT Sicherheit uswusf.


    Hier wird der Unterschied zwischen Sicherheitsgewerbe und Bewachungsgewerbe sehr deutlich.


    Ich kenne nur eine Stelle, die externen und internen Werkschutz kombiniert, die Bundesdruckerei und auch die reduzieren bereits die externen auf ein notwendiges Minimum.


    Viele Unternehmen haben mitbekommen was herauskommt wenn man die eigene Sicherheit, also Freiheit von unvertretbaren Risiken, als Kostenersparnismasse an lohngedumpte Dienstleister outsourct.

    Ich glaube, dass wir häufiger internen Werkschutz sehen werden, einfach weil diese eine höhere Qualität des Produkts Sicherheit liefern können und vor allem wollen.


    Größter Nachteil von externen ist die Ungewissheit, ob sie überhaupt auf lange Sicht das Personal in qualitativ und quantitativ entsprechender Stärke vorhalten, um den Auftrag zu bedienen.

    Und Ungewissheit ist Risiko, ist der natürliche Feind der Sicherheit.


    Bei dem Arbeitskräftemangel werden immer weniger SMA zur Verfügung stehen.

    Schaut in euer Kollegium, wieviel Prozent der Kollegen sind unter 50?

    Bei den tariflichen Verwerfungen und Arbeitsbedingungen, ist das Bewachungsgewerbe auch kein attraktiver AG. Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels und wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.

  • Ich hätte gleich eine weitere Frage,

    ich kann mir nichts unter internem Werkschutz vorstellen, obwohl ich in einem der bekanntesten Automobilhersteller in Bayern tätig bin und die einen internen Werkschutz/Standortsicherheit haben. Leider hatte ich mit dem internen nicht sonderlich viele Berührungspunkte bis dato.

    Was sind Ihre Aufgaben? Wozu sind Sie da, wenn wir da sind? Weshalb sind wir hier, wenn die da sind?

    Bis auf, dass wir weniger Kosten ist mir so persönlich nichts eingefallen...

    Im Grunde machen die das gleiche wie der externe Werkschutz. Teilweise machen die dann aber Bereiche in die der extern nicht soll/darf.


    In vielen Firmen ist es aber auch ein überbleibsel aus früheren Zeiten wo man noch alles selber gemacht hat. Die Mitarbeiter sind dann einfach noch da. Und sobald einer in Rente geht wird das durch externe ausgeglichen. So war es bei einem meiner Objekte mal.


    Teilweise ist es aber wie auch schon hier gesagt das Mitarbeiter die in der Produktion nicht mehr mitmachen können auch gerne in den internen Werkschutz verschoben werden bis zur Rente.


    Die Ausbildung läuft dann meist über die Gewerkschaft. Die Leute werden dann teils sogar recht hoch Qualifiziert. Bei mir waren es sogar Werkschutzfachkräfte die auf Positionen für Unterrichtete saßen.


    Viele Firmen schaffen aber den internen Werkschutz inzwischen ab einfach weil der externe Billiger ist. Wenn da einer ausfällt muss der Dienstleister schauen wie er das abdeckt. Es werden dann ja nur noch die realen Stunden bezahlt, Urlaub, Krank, Fortbildung, etc. muss der Dienstleister dann schauen wie er das bezahlt bzw. besetzt.


    Ist im Grunde wie mit so vielen Sachen. Catering, Putzmanschaft, Wartung. Früher hatte das jede Firma alles in House heute wird vieles extern vergeben um Kosten zu sparen.

    Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will (Frank Lloyd Wright)


    Der überlegene Mensch vergisst nicht die Gefahr, wenn er in Sicherheit ist (Confucius)

  • Catering und Reinigung sind nicht kritisch fürs Unternehmen. Daher teile ich deinen Standpunkt nicht.

    Zukünftig werden wir einen Rückgang externer Dienstleister sehen.

    Was du schreibst Huskyman ist gültig in der Vergangenheit. Es ist definitiv nicht die Zukunft.

    Und in dem Kontext ist zu erwähnen, dass die SK und Unterrichtung eh nicht zukunftsfähig sind. Es ist und war Bockmist bei Erstellung des 34a Bewachung nur als eine auf fremdes Eigentum gerichtete Tätigkeit zu definieren, das hat beliebte Lücken für Türsteher etc. geschaffen.

  • Catering und Reinigung sind nicht kritisch fürs Unternehmen. Daher teile ich deinen Standpunkt nicht.

    Zukünftig werden wir einen Rückgang externer Dienstleister sehen.

    Wie kommst du zur der Annahme? Die Firmen versuchen immer mehr Auszulagern und Kosten einzusparen. Der Sicherheitsgedanke ist meistens niedriger in der Priorität als der Faktor Kosten. Es gibt wie immer natürlich Ausnahmen aber ich denke nicht das es eine grundlegende Trendwende in dem Bereich geben wird. Zumal es nicht mein Standpunkt ist sondern eine Beobachtung der Entwicklung in den letzten Jahre.

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  • Beobachtung, Gespräche und Zwangsläufigkeiten. So komme ich darauf.

    Dein Denkfehler liegt in der Erwartung dass es so bleibt und wird wie es war.

    Du verkennst den Wandel der unweigerlich kommt und grad stattfindet.

    Arbeitskräftemangel, überalternde Gesellschaft, Mindestlohn, Sozialgesetzgebung (insb. ALG2), Tarifverhandlungen die von Verdi erschwert werden und einen Tarifabschluss verhindern, Verstaatlichung des Bewachungsgewerbes, Professionalisierung der Sicherheitswirt- und -wissenschaft, eine mögliche Auflösung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge ähnlich wie bei den Lokführern und noch einige andere Faktoren und den absehbaren Folgen dieser Interdependenzen.

  • Zukünftig werden wir einen Rückgang externer Dienstleister sehen.

    Was du schreibst Huskyman ist gültig in der Vergangenheit. Es ist definitiv nicht die Zukunft.


    Es würde mich ehrlich gesagt überraschen, wenn das so kommen würde.


    Vergangenheit und Gegenwart zeigen, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

    Und ich sehe derzeit (und auch in vorhersehbarer Zukunft) keine Gründe, warum sich das ändern sollte.


    Dass das nicht gut im Sinne der Beschäftigten ist und häufig auch keine "Sicherheit" generiert, steht auf einem anderen Blatt.



    Und in dem Kontext ist zu erwähnen, dass die SK und Unterrichtung eh nicht zukunftsfähig sind.

    Nicht sinnvoll? Ja.


    In absehbarer Zeit durch Besseres ersetzt? Sicher nicht.


    Auch hier teile ich Deine Einschätzung nicht.


    Dein Denkfehler liegt in der Erwartung dass es so bleibt und wird wie es war.

    Du verkennst den Wandel der unweigerlich kommt und grad stattfindet.


    Welcher Wandel? Glaubst Du wirklich, es wird sich grundlegend etwas ändern?

    Wenn, werden Menschen durch Maschinen ersetzt, wo irgendwo auch nur ansatzweise zweckmäßig.

    Aber eine Verbesserung der Qualifikationsgrundlagen sehe ich noch auf längere Zeit nicht.

    Vielleicht kommt eine halbwegs akzeptable Erhöhung der Stundensätze, aber nichtmal das ist sicher.

    Eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird es nicht geben, dafür ist die Masse zu dröge.

    Verstaatlichung des Bewachungsgewerbes, Professionalisierung der Sicherheitswirt- und -wissenschaft,

    Du meinst das ernst?



    Kurz zusammengefasst: Nette Ideen und Vorstellungen, die erfolgreich von den Realitäten torpediert werden.

  • Beobachtung, Gespräche und Zwangsläufigkeiten. So komme ich darauf.

    Dein Denkfehler liegt in der Erwartung dass es so bleibt und wird wie es war.

    Du verkennst den Wandel der unweigerlich kommt und grad stattfindet.

    Arbeitskräftemangel, überalternde Gesellschaft, Mindestlohn, Sozialgesetzgebung (insb. ALG2), Tarifverhandlungen die von Verdi erschwert werden und einen Tarifabschluss verhindern, Verstaatlichung des Bewachungsgewerbes, Professionalisierung der Sicherheitswirt- und -wissenschaft, eine mögliche Auflösung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge ähnlich wie bei den Lokführern und noch einige andere Faktoren und den absehbaren Folgen dieser Interdependenzen.

    Ich erwarte nicht das es so bleibt wie es war. Da liegst du mit deiner Annahme falsch. Allerdings sind deine angesprochenen Punkte sehe ich nicht als Gradmesser in welche Richtung sich das Bewachungsgewerbe verändern wird.


    Damit sich hier etwas grundlegend ändert müssten die Firmen erstmal von dieser Geiz ist Geil Mentalität weg. Die meisten Firmen vergeben so wie die öffentlichen Auftraggeber Ihre Sicherheit nach dem Prinzip 100% Preis. Sprich der billigste Gewinnt. Und auch hier gibt es aktuell keine Anhaltspunkte das sich das in nächster Zeit ändern wird.


    Das einzige das man aktuell merkt ist das die Ansprüche steigen. Sowohl daran was der Sicherheitsdienst alles machen soll als auch an die Ausbildung der SMA. Bei uns wollen immer mehr Kunden inzwischen die Sachkunde als Minimum, was aber auch daran liegt das die Sachkunde nach wie vor im Tarifvertrag gleichgestellt wird mit der Unterrichtung und der Kunde sich dann denkt da bekommt er mehr fürs gleiche Geld. Das ist ein Punkt der sich aber so wie die Tarifparteien agieren wohl auch nicht so bald ändert leider. Es gibt aber auch immer mehr Kunden die darüber hinaus sogar Objektzulagen zahlen wollen wodurch der effektive Lohn steigt.


    Aber eine Kehrtwende ist absolut nicht absehbar so das es irgendwann keine privaten Wachfirmen mehr gibt.


    Aber man wird es ja sehen wie es sich entwickelt.

    Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will (Frank Lloyd Wright)


    Der überlegene Mensch vergisst nicht die Gefahr, wenn er in Sicherheit ist (Confucius)

  • Bitte die Sk oder Unterrichtung nach 34a nicht mit einer Qualifikation oder gar qualifizierte Fachkräfte verwechseln.

    Das sind nur gewerberechtliche Zugangsvoraussetzungen und das absolute Minimum, damit das Gewerbeamt die MA zulässt.

    Das ist mir selbstverständlich klar. Mir geht es in meiner Aussage darum, weshalb man denn an Fachkräften spart, wenn man aber Millionen zu bewachen hat?


    In welcher Relation, steht es denn das Lager worin sich z. B. wertvolle Teile befinden deren Marktwert mehr wie 8 Millionen € sind, einen Unterrichteten anstatt einer Fachkraft hinzustellen?

    Ich meine, dass das es wirklich nur einen einzigen Punkt dafür gibt:

    Es ist die Bezahlung.

    Wieso sieht man ein paar € zu viel? Wieso gewährleiste ich nicht wirklich Sicherheit in dem ich qualifiziertes Personal einstelle?


    Ermittlungsdienst

    Das wäre genau meine nächste Frage gewesen! :)

    Ich habe davon mitbekommen, dass es Großkonzerne gibt mit so einem internen Ermittlungsdienst. Was machen die eigentlich?



    Schaut in euer Kollegium, wieviel Prozent der Kollegen sind unter 50?

    Ich muss fairerweise zugeben, dass in meiner Firma wirklich viele Junge Leute dabei sind.

    Ich würde mal sagen, dass der Durchschnitt so bei 34 Jahren ist.

    Erstaunlicherweise, durch Nachfrage bei anderen Azubi-Kollegen in der BS haben wir in der Firma auch sehr junge EL. Drei von denen sind zwischen 23-27 Jahre alt. Zwei von denen zwischen 30-38 Jahre alt.


    Zukünftig werden wir einen Rückgang externer Dienstleister sehen.

    Das glaube ich nicht. Das liegt daran, dass ich sehr viel mitbekomme durch die die BS, sei es durch die Meister oder Schüler.

    Alle Großkonzerne die durch externe Firmen bedient werden haben den internen entweder komplett abgeschafft oder aufs mindeste minimiert...


    Und in dem Kontext ist zu erwähnen, dass die SK und Unterrichtung eh nicht zukunftsfähig sind.

    Nun, ich würde dem auch nicht zustimmen.

    Es sollte eine Mindestanforderung für das Gewerbe geben. Ich meine, was denkst du passiert wenn von heute auf morgen alle Unterrichtungen und SKP annulliert werden?

    Es gibt nun mal Objekte, wo man einfach keine Fachkraft braucht.

    Ich wäre eher der Meinung, solche Dinge wie die Unterrichtung noch viel schwerer zu machen. Also diese 10 Verständnisfragen am Ende sind ein Witz...

  • Die zu bewachenden Waren sind versichert. Die Versicherung fordert eine Bewachung. Diesem kommt der Auftraggeber nach - mit dem billigsten was zu kriegen ist.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

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