Einarbeitung

  • Ja mit Kollegen kann man was erleben, seit bei uns die Firma gewechselt hat, wurden mir in der ersten Zeit immer wieder Leute zum Einarbeiten geschickt.


    Da habe ich sogar Fachkräfte für Schutz und Sicherheit verhungern sehen, einer von diesen Kandidaten schlief sogar am helllichten Tag ein, als ich kurz zum WC war.


    Eine andere Dame berichtete mir ausführlich, was sie alles in ihrer Ausbildung gelernt hatte, sogar schießen, aber sie schaffte es nicht einen Besucher aus der Excelliste auszutragen. Der nächste las zwei Stunden Zeitung, und teilte mir dann mit, dass es ihn alles nicht interessiert.


    Einer schaffte es nicht eine Lieferung für die Kantine anzunehmen, weil er nachts zu fest geschlafen hat, der Lieferant hat dann alles vor die Tür gestellt, was der Kollege dann aber auch nicht mitbekam.


    Der Kollege konnte angeblich mit zehn Fingern schreiben, brauchte dann um einen LKW einzutragen bald eine Minute.


    Eine Kollegin, die immerhin übernommen wurde, musste ich eine Nachschulung im Führen der Krankenliste geben, das ist in der Tat etwas schwierig, weil man jeden Fall nach dem Eintrag an die entsprechende Abteilung mailen muss.


    Der nächste Kollege kam mit Verwaltung in jeder Form nicht zurecht, erzählte mir dafür mit leuchtenden Augen, wie er in einem Flüchtlingsheim für Recht und Ordnung gesorgt hatte. Ich möchte keine Details nennen, aus verständlichen Gründen, nach einer Stunde marschierte er im Stechschritt raus und ich war nur dankbar.


    Irgendwann wurde es dem Kunden auch zu viel, mit Mühe konnte ich ihn besänftigen, irgendwie haben wir es geschafft doch eine funktionierende Mannschaft zu bekommen.


    Aber es war ein steiniger Weg!

  • Bestimmt jeder von uns.

    Gut finde ich immer im Bewerbungsgespräch > Computer > Office usw. gar kein Problem.

    Im Objekt dann nicht mal den Einschaltknopf gefunden und/oder das Internet gelöscht.


    Freue mich schon auf unsere Mitarbeiter, wenn ich Roboter zum Einsatz bringe.


    Tom

  • Wir haben einen Kollegen, der schon als Aushilfe 20 Jahre da ist, immer am Wochenende.

    Wenn der PC ausgeht, warum auch immer, muss er jemanden von uns anrufen, der ihm erklärt wie er den PC neu starten muss.

    Obwohl das Passwort und der Nutzername in der Schublade ist!?

    Da kann man echt nur staunen.

  • Ich würde alles andere als staunen.

    Letztmalig vor Ort erklären, danach sitzt der Kollege eben ohne PC am WE auf dem Objekt wenn er mal wieder aus welchen Grund auch immer abrauscht.

  • Da hast du Recht, die Unwilligkeit sich da mal weiter zu bilden ist besonders traurig!

    Sich immer auf die Kollegen zu verlassen, die es können kann sicherlich auch mal danebengehen.

    Aber die Zentrale ist nicht interessiert, Hauptsache die Stühle sind besetzt.

    Wenn dann Mitarbeiter des Kunden dem Sicherheitsmann bei Aufgaben helfen müssen, die er eigentlich können müsste, ist es besonders peinlich.

    Beim falschen Objekt sind solche Kollegen schnell weg, oder unter Umständen wird die Sicherheitsfirma getauscht.

    Solche Kollegen denken da offensichtlich nicht weiter.

  • Zu den Beiträgen von absolut perfekten Sicherheitskräften.


    Nun - nicht jeder ist so schlau wie ihr. Ist es aber deren Schuld?


    Wann können diese Mitarbeiter dafür, von einem Vorgesetzten eingestellt und an einen falschen Arbeitsplatz eingeteilt worden zu sein?

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Nach 20 Jahren auf dem Objekt sollte man mal gelernt haben einen PC neu zu starten, hat wenig mit dem Vorgesetzten zu tun, außer dem Fehler von ihm, den "PC Fachmann" nicht entsprechend einzunorden.

  • Warum sollte ich an meinem Arbeitsplatz meine privat erlernten Kenntnisse nutzen?

    Wegen der hohen Bezahlung?

    Privat administriere ich Linux Server, an der Arbeit weiß ich nichts.

    Liegt vermutlich an der miesen Bezahlung in einem unterirdisch miesen Job.

  • Was sollte einen Kollegen mit 12 Euro brutto denn wohl bewegen irgendwas mehr zu machen als anwesend zu sein?

    Und da kann die "Firma" schon mehr als zufrieden sein.

    Leistung und Wissen muss bezahlt werden, ansonsten Arsch lecken.

  • Letztendlich eine Sache der Einstellung, aber wenn ich dem Kollegen im Objekt einen ganzen DinA4 Zettel mit allen möglich in der Schicht übergebe, der es dann für mich in den PC einpflegen soll, ich weiß nicht ob das noch kollegial sein soll.

  • Kollegialität hat aber auch seine Grenzen.


    Unterstützung bei Aufgaben immer gerne und das Niveau entsprechend auszubauen.
    Regelmäßiges "Abwerfen" von Arbeit sollte aber nicht sein.

  • Warum sollte ich an meinem Arbeitsplatz meine privat erlernten Kenntnisse nutzen?

    Wegen der hohen Bezahlung?

    Privat administriere ich Linux Server, an der Arbeit weiß ich nichts.

    Liegt vermutlich an der miesen Bezahlung in einem unterirdisch miesen Job.

    Ich finde diese Einstellung hochproblematisch.

    Man sollte immer sein bestes geben, anstatt immerzu rumzujammern.


    Das ist wohl auch ein Grund warum sich so manche Menschen hocharbeiten können und manche im Wachdienst unglücklich werden.


    Wofür soll der Kunde denn bezahlen, wenn man mit einer Helferqualifikation (Sachkunde) anwesenheitsorientierte Arbeit leistet.


    Gute Arbeit, Gutes Geld.

    Schlechte Arbeit, schlechtes Geld.

    So simpel

  • Warum sollten wir auch nur 1 Cent mehr Leisten wenn der AG nicht 1 Cent mehr als Tarif bezahlt? Selbst wenn ich dem AG meinen Erstgeborenen opfern würde, würde er mir vermutlich noch weniger als Tarif bezahlen - wenn er könnte.

    Nein Nein das ist schon ok so. Bezahlst du mit Bananen bekommst du Affen. So einfach ist das.

  • Dann lies dir mal deine Dienstanweisung durch und wenn da nichts genaues an Tätigkeitsbeschreibung steht , dann hält man sich dran.

    Ich arbeite im Objekt als Sicherheitsmitarbeiter und nicht als Hausmeister, Bürogehilfe

    oder Putze.

    Letztes noch erlebt im Rechenzentrum als ein Kunde eine 150 Kg Palette schleppte

    mittels eines Hubwagens und mich fragte ob helfen könnte.

    Meine Antwort darauf war das ich aus versicherungstechnischen Gründen nicht

    mit anpacken darf. Der Kunde hat ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut.:)

  • Meine Antwort darauf war das ich aus versicherungstechnischen Gründen nicht

    mit anpacken darf.

    Aber das ist sooo Wichtig, auch wenn man gerne helfen will.
    Ich hatte in der Hafteinrichtung gearbeitet und dort wollte der Auftraggeber, dass wir helfen Betten und Hafträume leer zu räumen.

    Der Objektleiter hat es abgesegnet. Was soll ich sagen, eine Sicherheitsmitarbeiter hat sich verhoben.
    Er war nicht der jüngst mehr und auch körperlich überhaupt nicht dafür geeignet.


    Dazu sei gesagt, die Haftbetten sind echt Massiv und schwer.

    Die Folgen kann man sich vorstellen.



    *Das war eine vereinfachte und abgeschwächte Version eines waren Vorfalls.

  • Das sind doch 2 völlig andere Dinge.

    Und ja, das sollte immer die Standardantwort sein:

    Zitat von Herkules

    Meine Antwort darauf war das ich aus versicherungstechnischen Gründen nicht

    mit anpacken darf

    Vollkommen richtig!!! Hab ich auch immer so gemacht und empfehle ich jeden! Stichwort nichtversicherte Nebentätigkeiten.


    Aber privat Linuxserver zu administrieren und auf Arbeit künstlich so zu tun als ob man mit Computern nicht umgehen kann, ist einfach etwas völlig anderes.

    Das ist einfach nur hängengeblieben.

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