• Erster Beitrag

    Im Juli 2023 hatte ich ein Gespräch mit einem Rentner. Ich erzählte ihm, dass ich nun ebenfalls Rentner bin, dennoch weiterhin in Vollzeit arbeite und nebenberuflich selbständig bin. Er entgegnete daraufhin: "Irgendwann muss auch einmal Schluss sein".

    Diese Worte habe ich mir zu Herzen genommen. Kurz gesagt: Am 1. August 2023 habe ich meine letzte Schicht im Sicherheitsgewerbe beendet. War eigentlich nicht so geplant, hat sich aber so ergeben. Ausschlaggebend das ich nicht weitermache waren die doch hohen Steuern bei meiner Konstellation und die Aussicht auf höchstens 4% mehr ab 2024.

    Auch wenn es nun doch viel Geld weniger ist - ich lebe nun mein Leben. Mir gefällt's.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Die Ausbildung / das Wesen der GSSK geht doch über einen einfachen Sicherheitsmitarbeiter hinaus, geschweige denn eines klassischen Pförtners. Daher würde ich die Sachkunde nicht abschaffen wollen. Auftraggeber, die aus Notwendigkeit oder Willem heraus auf höher geschultes Personal setzen müssen/wollen, müssen das dann auch entsprechend teurer bezahlen.


    Manch ein Arbeit- oder Auftraggeber versucht das natürlich zu umgehen, aber dann muss man sich eben wehren. Und sei es, die Probezeit abzuwarten, dann ansprechen und ggf. einklagen. Attraktiver oder mehr werden die Jobs als GSSK für die Auftraggeber auch nicht, wenn die Löhne steigen. Denn jammern können Arbeit- und Auftraggeber ebenfalls auf höchstem Niveau.


    Aber, wenn ich sehe, was manch einer in unserer Branche für Arbeitsauffassung mitbringt - teilweise schon am ersten Tag im neuen Betrieb - dann ist die Bezahlung nach Branchen-Grundlohn noch zu viel. Soviel Ehrlichkeit sollten wir haben. Trotzdem bin ich gemessen an der Arbeitszeit dafür, dass der Grundlohn noch ein wenig steigen sollte. Solange man nur auf "gutes Geld kommt" (das beurteilt jeder anders), wenn man eine Woche im Monat mehr arbeitet, ist es nicht unbedingt fair. Einen Grundlohn von 14 bis 15 Euro bei ca. 170h/Monat + tarifliche Zuschläge halte ich für einen einfachen Objektschützer oder Revierfahrer für durchaus angemessen. Wer noch ein paar Stunden mehr machen darf, der bekommt dann auch noch mehr.


    Es hat sich glücklicherweise viel getan in den letzten Jahren in unserer Branche. Weitere (kleinere) Schritte werden folgen. Aber das "Ende der Fahnenstange" dürfte trotzdem bald erreicht sein. Wer kein Problem damit hat, etwas mehr Stunden zu arbeiten als die meisten anderen in diesem Lande, der kommt salopp gesagt auch auf sein Geld - der ein oder andere von uns sogar schlafend...insofern darf man immer mehr wollen und das ggf. mit der Gewerkschaft gemeinsam durchsetzen, aber wie "einfach" man bei uns Geld verdienen kann, sollte man auch nicht ganz aus dem Auge verlieren...

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